Lübeck: „Aufspringender“

Lübeck: „Aufspringender“

Bronze, lebensgroß, 1990 – 1992

Aus Wachsplatten für den Bronzeguss im Original-Ausschmelzverfahren hohl aufgebaut.

Bei dem Wettbewerbsentwurf einer Figur für den Pausengarten des Lübecker Arbeitsamtes, der die Vorstellung von jemandem zugrundeliegt, der nach dem Mittagsschlaf wieder aufstehen muss, habe ich dieses Mittel eingesetzt: Stofffalten zeichnen auf dem Boden die Spur des vorangegangenen Zustandes  – das Relief einer auf dem Rücken liegenden Figur – nach, ein im Aufstehen vorangeworfenes, vom Wind erfaßtes Kleidungsstück nimmt bereits die folgende Phase des Aufspringens vorweg.

In dieser Form erwies sich jedoch der Entwurf, obwohl ich mit ihm den Wettbewerb gewonnen hatte, für mich als nicht realisierbar. Die Bewegung sprang einfach optisch nicht von der einen in die andere Phase über, sondern blieb in der Pose stecken.

In einem zweiten Anlauf baute ich die ganze Figuration aus Wachsplatten hohl auf und ließ den Bewegungsvorgang des Aufspringens direkt aus den Falten und dem schrittweisen auffalten entstehen.