Denkstätte Kiel: Monument für Graf Adolf IV von Schauenburg, Lebensbrunnen und Memorial

Die Denkstätte Kiel (2003–2005)

Nach einem gewonnenen Wettbewerb, den das Nordelbische Kirchenamt für die Gestaltung des früheren Standortes der zerstörten Klosterkirche ausgelobt hatte, durfte ich an dem Platz des Altars ein Gedenkrelief, an dem Platz des Taufbeckens eine Brunnenplastik und an dem Standort von Barlachs „Geistkämpfer“ ein Monument zur Erinnerung an den Gründer der Stadt Kiel, Graf Adolf IV, schaffen. Der war nach seinen weltlichen Erfolgen als Städtegründer und Feldherr Franziskanermönch geworden und gründete dann dieses Kloster.

Monument für Graf Adolf IV von Schauenburg

Diese Plastik steht rundum frei, jedoch mit zwei Hauptansichten: eine von der Stadt, die andere von der Klosterseite aus. Ich habe das Abstreifen der Ritterrüstung und das Anlegen der Mönchskutte wie im Zeitraffer in einer einzigen Figur, quasi vierdimensional, zusammengefasst und den scheinbaren Blickkontakt zwischen dem Grafen und dem leeren Helm auf der anderen Seite wiederholt, indem ich die Kapuze janusköpfig in die Andeutung eines zweiten Gesichts verwandelt habe.

Die von mir in den letzten Jahrzehnten mehrfach an größeren Plastiken erprobte Technik des Original-Ausschmelzverfahrens von Bronzegüssen aus Wachsplatten kam mir hier vor allem beim Faltenwurf und der Rüstung zugute.

Lebensbrunnen

Auch den Brunnen habe ich in dieser Technik in freien vegetabilen Formen aufgebaut. Er steht am Platz des früheren Taufbeckens, an der Westseite der zerstörten Kirche.

Memorial für die Kieler Altstadt

Das Memorial an der Stelle des früheren Altars über der Gruft des Stadtgründers stellt als Bronzerelief die mittelalterliche Stadtanlage als Trümmerlandschaft nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg dar.