Hamburg: Brahms-Kontor

Hamburg: Fassadenfiguren für den Eingang des Brahms-Kontors am Holstenwall

Auch meine beiden Eingangsfiguren des Johannes Brahms-Kontors in Hamburg gingen aus einem Wettbewerb hervor. Die backsteinerne Hülle steht unter Denkmalschutz. Der Eingang am Holstenwall bildete eine Ausnahme, denn seine Bekrönung mit einer plastischen Baukeramik war im Krieg zerstört worden. Die Terrakotta-Reliefs mit geschändeten Judensternen an den Wangen der Eingangstreppen hatten besseres Licht verdient. So wurde der verglaste Eingang um ein Stockwerk erhöht. Die expressionistische Fassade ist durch 40 cm breite Lisenen und ebenso tiefe Fensternischen gegliedert. Nur die Nischen seitlich des höher gewordenen Eingangs sind fensterlos und wurden für den Bildhauerwettbewerb vorgesehen. Eine klassische, längst aus der Mode gekommene „Kunst am Bau“-Aufgabe! Für die Verankerung und Ausdehnung der ca. 2 1/4 m hohen Figuren stand mir nur eine Nischentiefe von 40 cm zur Verfügung. Trotzdem habe ich sie, nicht wie in der Bauzeit des Kontors üblich, vorne frontal und hinten flach gehalten sondern durch die Ein- und Ausgangsbewegung versucht, eine gewisse dynamische Tiefenillusion zu erzeugen.

Bronze, Höhe ca. 230 cm, 2006 – 2008.