Dresden: Geschichtsspirale mit August dem Starken

Geschichtsspirale

Wie von dem Reiterbild Augusts des Starken an der Spitze emporgezogen entrollen sich, zwei Filmstreifen gleich,  zwei Reliefbänder der Doppelspirale nebeneinander bis zur Betonschnecke des Sockels hinunter. Das eine zeigt Persönliches von August d. St., seine Verdienste als Bauherr und Musenfreund, Porträts von Schütz, Permoser,  Pöppelmann, Clara und Robert Schumann, Weber, Semper, Wagner, Strauß, Kokoschka, Hegenbarth, Dix und Hans Nadler. Es spielt auch auf seine zu Legenden gewordenen zahlreichen Affären an.

Das andere Reliefband enthält Beispiele aus der Geschichte, von Augusts Polnischem Krieg bis zur totalen Zerstörung der Stadt sowie dem späteren Wiederaufbaupathos.

Die aus dünnen Wachsplatten aufgebaute Plastik nimmt mit ihrem Betonunterbau die Schneckenbewegung der Tiefgarageneinfahrt im Zentrum des dreieckigen Niedersedlitzer Platzes auf und gewinnt so mit begrenzten Mitteln die notwendige Höhe und städtebauliche Wirkung.

Als einem der Künstler, die die DDR verlassen hatten, wurde mir nach der Wende die Chance für diese Aufgabe geboten.

Bronze im Wachs-Ausschmelzverfahren auf Betonsockel, Gesamthöhe ca. 660 cm, 1994-1996; Standort: Dresden-Niedersedlitz, Niedersedlitzer Platz.